Doch frei zu sein
flüsterte mein Herz
frei zu sein bist du gekommen
und so machte ich mich auf den Weg
Befreit in mir
spielt das unschuldige Kind
tanzt die Göttin
gebietet die Königin in ihrem Reich
Frei von Angst die nicht meine ist
von meinen Väter eingetrichtert
die ihre eigene Weiblichkeit missachtend
die Herrschaft übernahmen
der ich mich ergeben hatte
ausgeliefert schien
mein Schöpferinsein vergraben
unter Resignation, Wut und schönen Kleidern
zugeschüttet mit Gedanken
keine Wahl zu haben,
nichts ändern zu können
mit knirschenden Zähnen mit und das Beste draus machen
mein Göttinsein versteckt hinter Rollen
die dazu da sind das Weibliche
klein und schwach und in Schach zu halten
die ich angenommen habe
über mich drüberstülpen ließ
in der Annahme es gehört sich so
und es tobte mein inneres Kind
der mit Missachtung gestrafte
verinnerlichte Aufschrei
der puren Lebensfreude
und wenn sie rebellierte
zahlte sie einen hohen Preis
und ihrer Kraft beraubt
zog sie sich immer wieder zurück
Frei von der Angst die nicht meine ist
die vorgelebte meiner Mütter,
die ihre männliche Kraft verneinten
und nur im Verborgenen ihre weibliche Macht einsetzten
die heute noch mit zuckersüßem Lächeln besänftigt
statt zähnefletschendes Weib zu sein
wo Unrecht und Missbrauch geschieht
Die Angst ungeliebt, ausgestoßen, verbrannt zu werden
mahnt Frauen seit Jahrtausenden
dass es unschicklich sei
laut zu sein
anmaßend
über den eigenen Körper bestimmen zu wollen
intuitives Wissen
weniger wert
und redet ihnen ein nur auf Umwegen
das bekommen zu können was sie wollen
anstatt dafür einzustehen und es zu verlangen
da es mehr zähle zu gefallen
als für eigene Grenzen einzustehen
und geprägt durch diese uralte Angst
übernahm auch ich willig ihre Tricks
unerwünschte Emotionen zu überspielen,
Wut zu unterdrücken
denn wer will schon eine hysterische Frau
und löschte damit mein Empfinden fast gänzlich
Aus tradierter Angst vor der weiblichen Kraft
wurde mir nicht gelehrt meinen Körper
zu spüren zu ehren und zu strahlen
attraktiver sei es mich geschickt
zu verhüllen und zu schmücken
und meine Weiblichkeit zu dimmen
Es hatte keine Priorität
meine Gefühle, Bedürfnisse, Träume und Visionen
ernst zu nehmen
und so lernte ich sie wären nicht so wichtig
denn vor allem sollte eine Frau
funktionieren und für andere da sein
und die wilde Frau in mir
ließ sich verwirren und in die Irre führen
und ich lernte für gleiche Rechte
kämpfen zu müssen
und vergaß meine Talente und Gaben
zu hegen und zu pflegen
und ihr zu vertrauen
und dann schenkte mir das Leben
Töchter
und die Löwin erwachte